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13.11.2025
Warum vertieftes Lesen mehr ist als nur Textverarbeitung – und was Bildschirmlektüre mit unserem Denken macht
Digitale Ablenkung, flüchtiges Scrollen, geteilte Aufmerksamkeit – was macht das mit unserer Fähigkeit, komplexe Texte wirklich zu verstehen? In der WDR-5-Sendung „Quarks – Wissenschaft und mehr“ vom 6. November spricht Prof. Dr. Peter Gerjets, Leiter der Arbeitsgruppe Multimodale Interaktion am IWM, über die Bedeutung des sogenannten Deep Reading. Gerjets erläutert, warum vertieftes Lesen kognitiv anspruchsvoll ist – und warum gerade diese Anstrengung essenziell für nachhaltiges Verstehen, kritisches Denken und Lernprozesse ist. Er warnt davor, dass viele digitale Lesegewohnheiten – etwa das schnelle Scannen oder multitasking-begleitete Lesen – genau diese Prozesse untergraben. Ein zentrales Thema des Gesprächs: Lesen ist nicht gleich Lesen. Wer Inhalte nur überfliegt, nimmt kaum komplexe Zusammenhänge auf. Beim Deep Reading hingegen werden Informationen aktiv verarbeitet, hinterfragt und in bestehendes Wissen integriert – ein Prozess, der insbesondere im Bildungsbereich unverzichtbar ist.