Projekt

Den Einfluss von verschwörerischem Denken verstehen und reduzieren

Soziale Medien machen nicht nur Informationen zugänglicher, sondern fördern auch die Verbreitung von Verschwörungstheorien. Zu den Bereichen, in denen Verschwörungstheorien negative Folgen zugeschrieben werden, zählen das Impfen und der Klimawandel. Die Ansteckungsraten von Krankheiten wie Masern und Mumps steigen heutzutage in vielen industrialisierten Ländern wieder an, was mit einem Rückgang von Impfungen in Verbindung gebracht wird. Dieser wird durch zunehmenden Aktivismus gegen das Impfen begünstigt, welcher häufig auf verschwörungstheoretischen Gedanken beruht. Auch kursieren weiterhin Verschwörungstheorien, in denen die Existenz des menschengemachten Klimawandels angezweifelt wird bzw. dessen Folgen verharmlost werden. In diesem Projekt wurde untersucht, welchen Einfluss der Glaube an Verschwörungstheorien im Kontext von Impfungen und Klimawandel hat und wie man diesem entgegenwirken kann.

Häufig genannte Vorbehalte gegenüber Impfungen bestehen in deren möglichen negativen gesundheitlichen Folgen sowie der Vermutung, dass diese negativen Auswirkungen von der Pharmaindustrie aufgrund von deren wirtschaftlichem Interesse verheimlicht werden. Bei der Ablehnung des menschengemachten Klimawandels ist beispielsweise die Anschuldigung, Wissenschaftler*innen seien korrupt, von Bedeutung. Solche und ähnliche Erklärungen spiegeln eine sogenannte Verschwörungsmentalität wider, welche eine entscheidende Rolle bei der Ablehnung von Impfungen und wissenschaftlichen Befunden (bspw. zum Klimawandel) spielt. Bisher ist jedoch wenig über die exakten Mechanismen bekannt, welche zu den konkreten Einstellungen unter Verschwörungsgläubigen beitragen.

In diesem Projekt wurde daher untersucht, unter welchen Bedingungen und über welche Mechanismen sich Verschwörungsglaube auf Verhaltensabsichten in den Bereichen Impfen und Klimaschutz auswirkt. Ein besonderer Fokus wurde hierbei auf Faktoren gelegt, die bereits mit Verschwörungstheorien in Verbindung gebracht wurden (bspw. die Ablehnung gesellschaftlicher Normen, vgl. Projekt „Der Glaube an Verschwörungstheorien und sozialer Einfluss“). Weiterhin sollte der Frage nachgegangen werden, warum Verschwörungsgläubige weniger empfänglich für positive Kommunikation über die genannten Themen, bspw. im Rahmen von staatlichen oder behördlichen Informationskampagnen, sind. In diesem Zusammenhang wurden das Vertrauen in die Kommunikationsquelle sowie konfirmatorische Verarbeitungsprozesse näher betrachtet.

Teil der Arbeitsgruppen

    Laufzeit

    07/2020 - 06/2023

    Förderung

    Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Ihre Ansprechperson

    Porträt von Kevin Winter
    Dr. Kevin Winter

    Assoziierter Wissenschaftler

    k.winter@iwm-tuebingen.de

    Kooperationspartner

    • Prof. Dr. Matthew Hornsey, The University of Queensland, Australien