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IMW-Forschende gewinnen Posterpreis der Nanosafety 2020

© Studienleiter Steffen Gottschling, Foto: IWM Tübingen, Paavo Ruch

15.10.2020

Um kontroverse Fragen und Diskurse zu beurteilen, können Quelleninformationen sehr hilfreich sein. Sie können beispielsweise Aufschluss darüber geben, welche fachliche Kompetenz hinter einer Aussage steckt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IWM wollten daher herausfinden, wie viel Aufmerksamkeit Menschen diesen Quellenangaben widmen und insbesondere, ob Expertinnen und Experten eines bestimmten Fachgebiets sie im Vergleich zu Laien anders wahrnehmen oder nutzen. Ihre Erkenntnisse zu dieser Frage stellten die IWM-Forschenden Steffen Gottschling, Dr. Yvonne Kammerer und Prof. Peter Gerjets auf der Nanosafety-Konferenz 2020 vor und wurden dafür mit dem ersten Posterpreis ausgezeichnet.
In einer Studie baten die Forschenden Teilnehmende, einen journalistischen Artikel zu lesen, in dem erörtert wurde, ob von Laserdruckern eine Gefährdung für die Gesundheit ausgehen kann. Der Artikel enthielt vier Quellen, von denen zwei für und zwei gegen ein Gesundheitsrisiko durch Laserdrucker sprachen. Zunächst wurden die Augenbewegungen der Teilnehmenden während der Lektüre mittels Eye-Tracking aufgezeichnet, bevor sie mittels dieser Aufzeichnungen, um einen Kommentar zu ihrem Leseverhalten gebeten wurden.
„Die Ergebnisse der Studie sprechen dafür, dass Expertinnen und Experten tatsächlich eine höhere Aufmerksamkeit für und Nutzung von Quelleninformationen zeigen als Laien und bekräftigen damit Studien aus anderen Bereichen. Die Befunde bieten aus unserer Sicht Anlass, im Sinne der Wissenschaftsedukation künftig Wege zu identifizieren, wie Quelleninformationen aufbereitet werden müssen, damit sie auch für Laien bei der Beurteilung kontroverser Fragen an Bedeutung gewinnen“, folgert Studienleiter Steffen Gottschling.

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