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Gemeinsam zur Lösung: Wie können Patientinnen und Patienten bei medizinischen Entscheidungen unterstützt werden?

© Paavo Ruch

5.2.2021

In vielen medizinischen Situationen gibt es aus wissenschaftlicher Sicht nicht nur eine Behandlungsmethode, sondern mehrere Möglichkeiten. Für Ärztinnen und Ärzte gilt es dann gemeinsam mit ihren Patientinnen und Patienten nach der besten Lösung zu suchen und dabei auch deren persönliche Wünsche und Präferenzen miteinzubeziehen. Der Prozess der gemeinsamen Entscheidungsfindung wird als Shared Decision Making (SDM) bezeichnet und kann für beide Seiten zu einer großen Herausforderung werden.


Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und welche Maßnahmen helfen könnten, um partizipative Entscheidungsfindung zu verbessern, erforschte Marie Eggeling in ihrer Dissertation, die sie am 20.01.2021 erfolgreich verteidigte. In vier Experimentalstudien untersuchte sie formale wie inhaltliche Aspekte von Entscheidungshilfen, die Patienten-Arzt-Kommunikation sowie den Nutzen von geschilderten Patientenerfahrungen für medizinisches Fachpersonal. „Dabei haben wir herausgefunden, dass sich die Sicherheit und Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten durch den Einsatz von Entscheidungshilfen verbesserte, wobei vor allem die Vermittlung von Fakteninformationen eine entscheidende Rolle spielte“, erklärt Eggeling. Zudem beeinflussten auch ärztliche Empfehlungen die Entscheidung der Teilnehmenden stark, erhöhten jedoch nicht die Entscheidungssicherheit. „Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass sowohl eine direkte Unterstützung der Patientinnen und Patienten, beispielsweise in Form von Entscheidungshilfen, als auch ein Training des medizinischen Fachpersonals hilfreich sein kann, um Patientinnen und Patienten in Zukunft optimal bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen“, so die Forscherin im Anschluss an ihre erfolgreiche Dissertationsverteidigung.

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