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8.4.2021
Business-Netzwerke wie Xing ermöglichen es, mit Expertinnen und Experten aus aller Welt in Kontakt zu treten und informiert zu bleiben. Dabei sind es vor allem heterogene Netzwerke, die Zugriff auf relevantes, neues Wissen bieten, kreative Ideen fördern oder neue Karrierechancen eröffnen. Allerdings verbinden sich viele Nutzende lieber mit Menschen, die sie bereits kennen. Welche Faktoren sich positiv oder negativ auf virtuelles berufliches Networking-Verhalten auswirken und wie diese gefördert, beziehungsweise umgangen werden können, untersuchte Lea Baumann in ihrer Dissertation zu beruflichen sozialen Netzwerken im Rahmen eines Forschungsprojektes des Leibniz-WissenschaftsCampus „Cognitive Interfaces“.
Hierzu untersuchte die Doktorandin, die bis Oktober 2020 in der IWM Nachwuchsgruppe Soziale Medien forschte, zunächst in einer Fragebogenstudie Einflussfaktoren auf Online- und Offline-Netzwerke. In einer Reihe von Experimenten ermittelte sie zudem, wie Nutzende dazu bewegt werden können, diversere Netzwerke zu bilden. Dabei zeigte sich, dass es bereits hilft, wenn unterschiedlichere Personen als potenzielle Kontakte vorgeschlagen werden oder wenn statt der Menge der Gemeinsamkeiten die Menge der komplementären Fähigkeiten betont wird. Das Einblenden von Erklärungen, warum eine Person mit einem anderen beruflichen Hintergrund oder anderen Fähigkeiten nützlich sein könnte, führt ebenfalls dazu, dass eine unähnlichere Person eher ins eigene Netzwerk eingeladen wird.
Mit diesen Ergebnissen kann das Potential beruflicher Netzwerkplattformen – sowohl in der Gestaltung als auch für die Nutzenden – zukünftig noch besser ausgeschöpft werden.