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5.5.2021
Wie können Museen kontroverse wissenschaftliche Inhalte in angemessener Weise vermitteln? Diese Frage ist Kern des DFG-Erkenntnistransferprojekts „Vermittlung konflikthafter naturwissenschaftlicher Themen in Ausstellungen“, über das Prof. Dr. Stephan Schwan in seiner Keynote im Rahmen des Fachgruppentreffens Naturwissenschaftlicher Museen und des Arbeitskreises Bildung und Vermittlung auf der Jahrestagung des Deutschen Museums Bunds (DMB) berichtete. Auch IWM-Wissenschaftlerin Magdalena Novak sowie Prof. Dr. Doris Lewalter und Dr. Siëlle Phelan von der TU München waren an der Keynote beteiligt.
Seit 2017 untersucht die IWM-Arbeitsgruppe Realitätsnahe Darstellungen zusammen mit der Technischen Universität München, dem Institut für Museumsforschung und dem Deutschen Museum wie ein Ausstellungsbereich, in dem den Besucherinnen und Besuchern konflikthafte Information zu einem aktuellen naturwissenschaftlich-technischen Thema vermittelt werden soll, konzipiert und realisiert werden kann. Die Forschenden entwickeln beispielsweise das Konzept für einen Bereich zum Thema „Fleischproduktion“ der neuen Ausstellung „Landwirtschaft und Ernährung“ im Deutschen Museum in München. „Museen befinden sich im Umbruch, denn sie nehmen zunehmend eine aktive Rolle in aktuellen gesellschaftlichen Debatten ein. Deswegen ist es wichtig, zu vermitteln, dass Wissenschaft vorläufig ist und einem ständigen Wandel unterliegt“, betonte Arbeitsgruppenleiter Prof. Dr. Stephan Schwan in seinem Vortrag. Im Anschluss präsentierte Magdalena Novak, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe, die Forschungsergebnisse aus drei Designstudien etwa zur Bedeutung, die Personalisierung von Konflikten bei deren Vermittlung hat.
Auf große Resonanz bei den etwa 200 Teilnehmenden stieß die Ankündigung einer neuen Webseite, die Ende des Jahres veröffentlicht werden soll. Diese wird einen Überblick über den Stand der Forschung, was die Präsentation wissenschaftlicher Konflikte in Museen betrifft, geben. Ein Angebot, das von vielen Museumsschaffenden bereits mit großem Interesse erwartet wird.