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Algorithmen als Entscheidungshilfe in der Pandemie: IWM-Studie zeigt grundsätzliche Zustimmung

31.5.2021

In der Coronakrise mussten viele Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen getroffen werden. Algorithmen hätten dabei helfen können. IWM-Forscherinnen fanden nun in Zusammenarbeit mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg heraus: Bürgerinnen und Bürger haben nichts dagegen einzuwenden, wenn Verantwortliche auf Ratschläge algorithmengestützter Systeme zurückgreifen – vorausgesetzt ein Mensch hat das letzte Wort.


Um das herauszufinden, wurden den Probandinnen und Probanden verschiedene Szenarien vorgegeben, in denen Entscheidungen zu treffen waren. Dabei war die Verteilung von Beatmungsgeräten an COVID-Erkrankte das folgenschwerste Szenario. Entscheidungen über die Gewährleistung finanzieller Unterstützung oder den Erlass von Ausgangsbeschränkungen wurden als weniger moralisch angesehen. Das Ergebnis: Solange ein Mensch die finale Entscheidung traf, standen die Personen einer Mensch-Algorithmus-Zusammenarbeit grundsätzlich positiv gegenüber.


Eine weitere wichtige Erkenntnis ergab sich aus der unterschiedlichen Perspektive, welche die Versuchsteilnehmenden einnehmen mussten. Für das moralischste der drei Szenarien war hier ein deutlicher Effekt erkennbar. „In der Rolle einer Ärztin oder eines Arztes waren die Probandinnen und Probanden eher bereit, sich bei der Entscheidungsfindung eine erste Einschätzung durch einen Algorithmus geben zu lassen, als wenn sie die Rolle einer Patientin oder eines Patienten einnahmen, über die bzw. den entschieden werden sollte“, so Prof. Dr. Sonja Utz, die im Rahmen des Tübinger Exzellenzclusters „Maschinelles Lernen: Neue Perspektiven für die Wissenschaft“ die Studie leitete.


Mehr Informationen zur Studie finden Sie in der Pressemitteilung.

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