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31.5.2021
Urteile über uns unbekannte Menschen sind schnell gefällt - vor allem dann, wenn das Gegenüber aus einer anderen politischen, gesellschaftlichen oder sozialen Gruppe stammt. Ob der erste Eindruck in eine erfolgreiche Kooperation mündet, wird oft von bestehenden Stereotypen und Vorurteilen beeinflusst. Sogenannte „flexibility mindsets“, flexible Denkweisen, können helfen, alternative Sichtweisen zu entwickeln. Denn sind diese mentalen Prozesse erst einmal aktiviert, wirken sie spontanen Reaktionen und Beurteilungen entgegen und tragen somit dazu bei, Vorurteile zu überwinden. Wie solche flexiblen Denkweisen entstehen und gefördert werden können, erklärt Dr. Kevin Winter in seinem Online-Vortrag „Flexibility mindsets: A novel strategy to reduce prejudice via (political) communication“, den er am 1. Juni am „Conflict Resolution Lab“ der Tel Aviv University hält.
In einer Reihe von Studien konnten er und andere Forschende nachweisen, dass „flexibility mindsets“ durch gezielte Kommunikation aktiviert werden können. Demnach wirken sich bestimmte sprachliche Mittel abschwächend auf vorurteilsbehaftete Einstellungen aus. Negationen wie etwa „Geflüchtete sind nicht kriminell“ können das Vertrauen in betreffende Gruppen stärker fördern, als Aussagen wie „Geflüchtete sind gesetzestreu“. Über diese und weitere Methoden, wie man von Vorurteilen geprägtes Denken durch Kommunikation beeinflussen kann, referiert Dr. Kevin Winter in seinem Live-Vortrag.