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28.6.2021
Seit November 2020 bringt der Podcast „Die Fakten dicke!“ des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften (GESIS) Licht ins Faktendickicht. Thema der Podcast-Folgen sind Forschungsdaten, wie man diese erhebt und analysiert, um gesellschaftliche Phänomene sinnvoll interpretieren zu können. In der aktuellen Folge „Gedisst wie! Bildungsungleichheit in Deutschland“ war Prof. Dr. Ulrike Cress als Expertin für Digitalisierung im Bildungsbereich gefragt.
„Die Nutzung digitaler Medien macht das Lernen nicht automatische effektiver oder weniger effektiv. Es hängt davon ab, was mit diesen Medien an Lern-Aktivität bei den Schülerinnen und Schülern bewirkt wird“, so die IWM-Direktorin. Ihrer Ansicht nach erweitern digitale Medien den Spielraum der Lehrkräfte, sodass Visualisierungen, Interaktion und ein tieferes Verständnis des Lernstoffs möglich werden.
Ulrike Cress gab zudem ihre Einschätzung ab, ob es Schulen während der Pandemie gelungen ist, digitalen Unterricht zu gestalten. Trotz fehlender technischer Ausstattung und wenig Erfahrung konnten die meisten Schulen synchronen Unterricht über digitale Plattformen ermöglichen. „Der digitale Unterricht selbst kann aber viel mehr. Dessen Stärke liegt sicherlich nicht im Ersetzen des Face-to-Face-Unterrichts, sondern in der Vertiefung“, so die Psychologin. Bis dieses Potential zum Tragen kommen kann, muss neben dem Schaffen der technischen Voraussetzungen allerdings auch eine entsprechende Ausbildung der Lehrkräfte erfolgen.
Das Interview kann unter https://podcast.gesis.org/ nachgehört werden.