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6.7.2021
In gängigen Theorien zum Lernen in multimedialen Lernumwelten liegt der Fokus bisher vor allem auf dem Hören und Sehen als Zugang zu Lernmaterialien. Der haptische Sinneskanal, insbesondere das Anfassen von dreidimensionalen Objekten, und dessen Einfluss auf das Lernen werden dagegen häufig außer Acht gelassen. Zu Unrecht, denn das pädagogische Konzept des sogenannten Object-Based Learnings spricht der haptischen Interaktion mit Objekten einen besonderen Einfluss auf das Lernen und die Lernerfahrung zu.
In ihrer erfolgreichen Dissertationsverteidigung am 05. Juli knüpfte Magdalena Novak an diese theoretische Basis an. Die Nachwuchswissenschaftlerin aus der Arbeitsgruppe Realitätsnahe Darstellungen stellte drei Studien vor, die ergaben, dass haptische Erfahrungen einen positiven Effekt auf die Erinnerungsleistung an Ausstellungsobjekte haben. Keine Belege ergaben sich dagegen für die Annahme, dass das Berühren der Objekte den Erwerb von zusätzlichem Wissen erleichtert. Die Erkenntnisse können einerseits für die Gestaltung informeller Lernsettings – beispielsweise in Museen – von Bedeutung sein. Aber auch für andere, formellere Lernkontexte, wie etwa für die Wissensvermittlung in Schulen, lassen sich spannende Anknüpfungspunkt finden.