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9.7.2021
Historienmalereien sind Kunstwerke aus der Vergangenheit, die eine Geschichten erzählen, aber nicht eins zu eins die Realität abbilden. Für Betrachterinnen und Betrachter ist es daher schwierig realitätsgetreue und abweichende Bildelemente zu unterscheiden. Wenn eine Abweichung zwischen Bild und Realität - eine Diskrepanz - explizit benannt wird, kann das Auswirkungen auf die kognitive Verarbeitung des Bildes, das Gedächtnis für Bildinhalte und deren Bewertung haben. Wie sich diese Auswirkungen konkret äußern, erforschte Manuel Knoos, Mitglied der Arbeitsgruppe Realitätsnahe Darstellungen, in seiner Dissertation, die er am 07. Juli erfolgreich verteidigte.
Die Ergebnisse seiner Forschung zeigen, dass Bildelemente länger betrachtet werden, wenn die Diskrepanz zwischen Bild und Realität konkret benannt wird. Allerdings werden die Bildelemente anschließend nicht besser erinnert. Es zeigte sich außerdem, dass Bilddokumente von der betrachtenden Person als weniger vertrauenswürdig und als weniger ästhetisch empfunden werden, wenn die Diskrepanz benannt, aber nicht erklärt wird. Aus den Ergebnissen seiner Forschung können künftig Empfehlungen für die Gestaltung von bildbegleitenden Audiotexten abgeleitet werden, wie sie beispielsweise in historischen und kunsthistorischen Museen zum Einsatz kommen.