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6.8.2021
Zu beinahe jedem Thema gibt es zahlreiche Informationsquellen, die den jeweiligen Sachverhalt aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Viele Lesende haben jedoch Schwierigkeiten damit, Informationen aus verschiedenen Dokumenten zu verknüpfen und ein kohärentes Textverständnis aufzubauen.
Caroline Leroy erforschte in ihrer Dissertation, die sie am 27. Juli erfolgreich verteidigte, welchen Einfluss digitale Lese-Interaktionen in unterschiedlichen Lese-Umgebungen auf das multiple Textverständnis haben. Lese-Interaktionen umfassen zum Beispiel das Gruppieren von Dokumenten während des Lesens hinsichtlich ihrer Hauptaussagen oder das nochmalige Betrachten der Texte. So lasen die Probandinnen und Probanden in insgesamt drei Studien mehrere Dokumente und hatten dabei verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten.
Insgesamt konnte Caroline Leroy zeigen, dass Lese-Interaktionen je nach Lese-Umgebung eine wichtige Rolle bei der Verknüpfung von Informationen multipler Dokumente spielen. „Diese Befunde konnten wir über zwei beziehungsweise drei Studien hinweg replizieren“, erklärt sie. Auch für die Praxis sind die Ergebnisse von Relevanz: Die Nachwuchswissenschaftlerin aus der Arbeitsgruppe Multimodale Interaktion leitete praktische Implikationen dazu ab, wie Lesende zukünftig beim Aufbau eines kohärenten Verständnisses multipler Dokumente am besten unterstützt werden können.