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2.11.2021
Wie berechnet man den Sauerstoffgehalt von Wasser? Wie arbeitet die Europäische Union? Diese und viele weitere Fragen werden in unzähligen Videos auf verschiedenen Internet-Plattformen beantwortet, zu deren prominentesten Vertreterinnen YouTube zählt. Doch wie nutzen Menschen solche Lernvideos eigentlich? Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM), des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) sowie der TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften haben nun im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts erste Hinweise darauf gefunden, wann und warum Nutzer*innen von Online-Videoplattformen die Pausenfunktion nutzen. „Das hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab“, erklärt IWM-Wissenschaftler Prof. Dr. Markus Huff. „Eine gehäufte Nutzung der Pausenfunktion konnte an besonders komplizierten Stellen sowie zwischen verschiedenen inhaltlichen Sequenzen in den Videos beobachtet werden“, so der Leiter der Arbeitsgruppe Wissensaustausch. Keinen Effekt auf das Sehverhalten hatte dagegen die formale Videostruktur, wie etwa Schnitte oder graphische Gestaltungselemente in der Videoplattform.
Die Ergebnisse sind gleich unter mehreren Gesichtspunkten relevant für künftige Forschungsprojekte. Die Erkenntnisse können nicht nur bei der Konzeption von Lernvideos berücksichtigt werden. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Forschenden für ihre Studie auf anonymisierte Nutzungsdaten aus realen Anwendungen und nicht auf Daten aus kontrollierten experimentellen Settings zurück griffen, um ein möglichst authentisches Bild des Sehverhaltens zu erlangen. Dieser Ansatz kann in Zukunft helfen, weiteren Fragestellungen in Bezug auf das natürliche Sehverhalten von Nutzer*innen auf den Grund zu gehen.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Pressemitteilung.