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30.11.2021
Nehmen Roboter Angestellten in der industriellen Produktion Arbeitsplätze weg? Mit dieser Angst ihrer Mitarbeitenden sehen sich viele Arbeitgeber*innen konfrontiert, wenn es um die Einführung neuer Technologien geht. Wenn Forschung und Praxis in diesem Punkt eng zusammenarbeiten, können wissenschaftliche Erkenntnisse für Unternehmen nicht nur zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen, sondern auch mittelbar die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigern. Das zeigt Nora Hampel in ihrer Dissertation mit dem Titel „When digital technologies enter the factory – Improving blue-collar workers’ attitudes towards new technologies“. Die Doktorandin erforschte in den vergangenen drei Jahren bei der Daimler AG, welche Strategien zu einer positiven Haltung von Mitarbeitenden gegenüber der Implementierung neuer Technologien im Betrieb beitragen können.
Im Rahmen ihrer Dissertation führte Nora Hampel, die am IWM assoziiert ist, unter anderem zwei Experimentalstudien durch, in denen sie die Wirkung zweier Interventionsstrategien analysierte. Bei der ersten Strategie handelt es sich um die sogenannte bedürfnisadressierte Kommunikation, bei der Mitarbeitenden vermittelt werden soll, welchen Nutzen sie aus der neuen Technologie für ihre eigene Arbeit ziehen können (im Gegensatz zu einer informationsfokussierten Kommunikation). Die zweite Strategie zielt auf eine aktive Erfolgserfahrung bei den Mitarbeitenden ab: Durch die erfolgreiche Ausführung einer neuen Technologie kann die Selbstwirksamkeitsüberzeugung erhöht werden (im Gegensatz zu einer stellvertretenden Erfahrung). „Meine Ergebnisse zeigen, dass sich die Einstellung der Produktionsmitarbeitenden gegenüber neuen Technologien zum Positiven wendet, wenn Technologieimplementierungsstrategien ihre Bedürfnisse oder Selbstwirksamkeitsüberzeugungen adressieren“, so Nora Hampel. Die gewonnenen Erkenntnisse tragen zu einem besseren Verständnis bei, wie mithilfe einfach umzusetzender Interventionen eine Einführung neuer Technologien in diesem Arbeitskontext erfolgreich umgesetzt werden kann.