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29.9.2022
Kann die Auseinandersetzung mit Kunst die Entwicklung sozio-emotionaler Kompetenzen fördern? Das fragte sich auch Lydia Kastner, ehemalige Doktorandin der AG Multimodale Interaktion und stellte die These wissenschaftlich auf den Prüfstand. Für ihre Doktorarbeit entwickelte sie in Kooperation mit dem Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig ein Kursprogramm bestehend aus drei Zeichenkursen, an dem insgesamt knapp 300 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 Jahren teilnahmen.
Dabei fokussierte ein „traditioneller“ Zeichenkurs vor allem auf klassische Inhalte zu Epochen der Malerei. Die beiden anderen Zeichenkurse waren psychologisch instruiert und beschäftigten sich mit den Themen Emotionen und Selbstkonzept. Das Ergebnis: Ja, die Auseinandersetzung mit Kunst kann die Entwicklung sozio-emotionaler Kompetenzen fördern. „Aber natürlich müssen wir das etwas differenzierter betrachten“, weiß Lydia Kastner. „Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Jugendlichen sich vor allem dann darin verbessert haben, Emotionen zu erkennen und richtig einzuordnen, wenn sie im Rahmen des psychologisch-instruierten Emotionskurses gezielt darin geschult wurden. Hier galt es beispielsweise die Emotionen von Kain und Abel in einem Gemälde zu erkennen oder aber Emotionen, wie Angst und Ärger nachzuzeichnen, zu verstärken oder mittels Selfies zu zeichnen. Gleiches gilt für den Selbstkonzept-Kurs. Die Jugendlichen, die ausschließlich den traditionell aufgebauten Kurs zu Epochen der Malerei besucht haben, konnten dadurch nicht ihre sozio-emotionalen Kompetenzen stärken.“
Die Ergebnisse hat Lydia Kastner nicht nur im Rahmen ihrer erfolgreichen Dissertationsverteidigung am Freitag, den 16. September vorgestellt, sie fließen auch weiterhin in die museumspädagogische Arbeit des Herzog Anton Ulrich-Museums ein und kommen damit unmittelbar zur Anwendung.Der Text für eine deutsche Nachricht: Um den breiten und dauerhaften Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre ...