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23.11.2022
Magdalena Novak (re.), mittlerweile Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe Realitätsnahe Darstellungen, wurde am 22. November im Rahmen der Leibniz-Jahrestagung für ihre Arbeit mit dem Titel „Touch this Wisely – You May Want to Know More…How the Haptic Sense May Enhance Learning Experiences and Learning Outcomes“ mit dem mit 5000 Euro dotierten Promotionspreis der Leibniz-Gemeinschaft ausgezeichnet.
Für ihre Dissertation untersuchte die Bildungsforscherin, welchen Einfluss die haptische Erkundung von Exponaten im Museum auf die Wahrnehmung und Erinnerung an die ausgestellten Objekte bei den Besucher*innen hat und konzipierte hierfür Experimentalausstellungen. In diesen bekamen die Besucher*innen, teils im Labor, teils im Deutschen Museum in München – einem der Leibniz-Forschungsmuseen – Exponate zum Thema Landwirtschaft und Ernährung in verschiedenen sensorischen Formaten vorgestellt: nur auf Fotos, als reale Gegenstände oder als reale und anfassbare Gegenstände. Dabei konnte sie zeigen, dass Probandinnen und Probanden mit haptischen Erfahrungen erkennbar besser in der Lage waren, sich an die Exponate und ihre Eigenschaften zu erinnern. Daraus schlussfolgert Magdalena Novak: „Die Möglichkeit, Gegenstände zu berühren, schafft ein Bewusstsein für die Realität und Bedeutung des Themas“. IWM-Direktorin Ulrike Cress hält die Arbeit für ein „exzellentes Beispiel für die Verknüpfung von Grundlagenforschung auf höchstem Niveau mit einem Praxisbezug zu einer aktuellen Fragestellung von besonderer Relevanz.
Dass Novaks Arbeit unter den rund 900 abgeschlossenen Promotionen im Jahr 2021 als eine der zwei besten prämiert wird ist ein herausragender Erfolg, der die Wissenschaftlerin auch aufgrund der Relevanz des Themas freut: „In einer sich stetig weiterentwickelnden Welt in der visuelles und auditives Lernen im Rahmen der Digitalisierung in den Fokus rückt, ist das Thema aktueller denn je. Museen haben als gesellschaftliche Akteure einen Bildungsauftrag und hier ist es wichtig, dass sie es schaffen, ein breites Publikum zu erreichen. Wenn wir durch explorative Elemente mehr Begeisterung und eine nachhaltigere Wissensvermittlung erreichen, lohnen sich Entwicklungen in diese Richtung“, sagt die Preisträgerin.
Der Promotionspreis der Leibniz-Gemeinschaft wird jährlich für die besten Doktorarbeiten aus Leibniz-Instituten in den beiden Kategorien „Geistes- und Sozialwissenschaften“ und „Natur- und Technikwissenschaften“ vergeben. Die prämierten Arbeiten müssen sich neben einer herausragenden Bewertung durch eine fächerübergreifende Bedeutung, einen Anwendungsbezug und Publikation in Fachzeitschriften oder Präsentationen auf Fachkonferenzen auszeichnen.