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Dokumentation Obersalzberg setzt bei Wiedereröffnung auf IWM-Digitalexpertise

12.10.2023

Ende September wurde die erweiterte Dokumentation Obersalzberg wiedereröffnet. Viele Exponate der neuen Dauerausstellung auf nun doppelter Fläche sind multimedial aufbereitet. An einem Medientisch des IWM lassen sich Propagandabilder von Hitlers Leibfotografen Heinrich Hoffmann, die Hitler als volksnahen "Führer" inszenierten, digital dekonstruieren.


Wischen, Zoomen, Schieben macht Wissen greifbar 
Auf der von der Arbeitsgruppe Multimodale Interaktion entwickelten Multi-Touch-Oberfläche können die vielfach retuschierten Hitler-Darstellungen durch Wischen, Zoomen und Schieben auseinandergenommen und analysiert werden. Anwendungen wie diese helfen Benutzer*innen, mit komplexen Informationen intuitiver umzugehen und sie besser zu erfassen. Die Arbeitsgruppe um Prof. Peter Gerjets arbeitet daran, diese Technik noch besser einzusetzen und kooperiert seit 2016 mit der Gedenkstätte im Rahmen des Projekts Der Obersalzberg aus Besuchersicht.


Bedeutender Lernort
Der Erinnerungsort soll unter dem Leitmotiv "Idyll und Verbrechen" die enge Verbindung des Obersalzbergs zu den Massenverbrechen des Nazi-Regimes aufzeigen. "In der Ausstellung wird der Wahnsinn des Nationalsozialismus entlarvt", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der die Gedenkstätte offiziell wiedereröffnete. Sein Kollege, Finanz- und Heimatminister Albert Füracker nannte die Ausstellung einen bedeutenden Lernort.
Der Obersalzberg war im Nationalsozialismus zum Rückzugsort für Hitler geworden. Er schuf sich hier seinen zweiten Regierungssitz. Für den Bau der mehr als sechs Kilometer langen Bunkeranlagen und weiterer Maßnahmen kamen Tausende Zwangsarbeiter zum Einsatz. Einige hundert Meter der Bunkeranlagen sind nun erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich.

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