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19.12.2023
Eine Erkenntnis, die viele im Privaten womöglich bereits gemacht haben, kann Tjark Müller mit seiner erfolgreichen Dissertationsverteidigung wissenschaftlich fundiert bestätigen: Der beste Platz beim Spieleabend ist der, von dem aus man gerade aus auf das Spielbrett blicken kann. Wer ständig um die Ecke schauen muss oder gar das auf dem Kopf stehende Spielbrett betrachtet, hat es schwerer.
In seiner Doktorarbeit beschäftigte Tjark Müller sich mit der mit mentaler Rotation von Datenvisualisierungen: Die Darstellung von Diagrammen auf dem Multi-Touch-Tisch ist ein Setting, in dem häufig mehrere Personen gleichzeitig eine Abbildung von unterschiedlichen Standpunkten aus betrachten. Wie zu vermuten war, bestätigte eine Studienlinie, dass durch das mentale Drehen einer Abbildung, die die Proband*innen auf dem Kopf stehend betrachtet haben – der sogenannten mentalen Normalisierung – eine zusätzliche kognitive Belastung entsteht.
Eine zentrale Erkenntnis: Eine getrennte Rotation von Diagrammbeschriftungen und Diagramminhalten ergab, dass die Beschriftungen ein wesentlicher Faktor für diese kognitive Belastung waren. „Das ist ein wichtiger Anhaltspunkt, den wir beim Design von Datenvisualisierungen und Anwendungen für Multi-Touch-Tische stets betrachten sollten“, findet Tjark Müller. In seiner aktuellen Tätigkeit als Programmierer in der Medienentwicklung des IWM kann er diese Erkenntnisse für seine tägliche Arbeit nutzen.