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7.2.2024
Mit ihrem Habilitationsvortrag hat Dr. Anne Schüler, stellvertretende Leiterin der IWM-Arbeitsgruppe Multiple Repräsentationen, am 31. Januar erfolgreich die letzte Hürde im Habilitationsverfahren, genommen.. Die Psychologin referierte zu den Auswirkungen von kurzfristigem Kontakt zur Natur auf kognitive Prozesse.
Die eigentliche Forschungsarbeit, mit der sich Anne Schüler die letzten Jahre beschäftigte, dreht sich rund um die Frage, ob die sogenannte Text-Bild-Integration, die laut Cognitive Theory of Multimedia Learning (CTML) für ein tiefergehendes Verständnis von Lerninhalten zentral ist, überhaupt stattfindet. Oder anders formuliert: Ist die Annahme, dass beim Lernen mit illustrierten Texten, ein mentales bildhaftes Modell sowie ein mentales verbales Modell gebildet werden und dass diese beiden Modelle aufeinander bezogen und schließlich mental integriert werden überhaupt richtig?
Die empirischen Befunde aus Anne Schülers Arbeiten sprechen in der Tat für diese Annahme. In insgesamt sechs Studien konnte sie nachweisen, dass Texte und Bilder während der Verarbeitung aufeinander bezogen und abgeglichen werden. Dies gilt sowohl für kürzere als auch für längere illustrierte Texte. Was bisher nicht bekannt war: Die zugrundeliegenden kognitiven Prozesse scheinen – entgegen den Annahmen der CTML – teilweise automatisch und unbewusst abzulaufen und der Abgleich von Text und Bild findet textgeleitet statt.