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21.3.2024
Am Montag wurde die Ausstellung „Verwaltung als Verbrechen. Die SS-Behörde ‚Inspektion der Konzentrationslager‘“ im sogenannten T-Gebäude in Oranienburg eröffnet. Mit dabei: Eine vom IWM entwickelte Anwendung für einen interaktiven Multimedia-Tisch. Die beteiligten Expert*innen vom Leibniz-Institut für Wissensmedien, Prof. Dr. Peter Gerjets, der am IWM die Arbeitsgruppe Multimodale Interaktion leitet, sowie Laura Peiffer-Siebert und Dr. Tjark Müller, stellten den Tisch vor Ort vor.
Bürokratiegeschichte des NS-Regimes
Peter Gerjets erläutert die Hintergründe des Projekts und wie der Multi-Touch-Tisch Besucher*innen des Ausstellung beim Verstehen helfen soll: „Im Rahmen verschiedener empirischer Studien haben wir untersucht, wie die Vermittlung der komplexen Inhalte zur Bürokratiegeschichte des NS-Regimes optimiert werden kann. Einerseits sollte das Interesse von Ausstellungsbesuchenden gefördert und andererseits ein Verständnis für die psychologisch wichtigen Prinzipien und Mechanismen unterstützt werden, die für das Funktionieren von NS-Verwaltungsstrukturen von hoher Bedeutung gewesen sein dürften.“
Zusammenhänge anhand des Multi-Touch-Tisches verstehen
Im T-Gebäude am Heinrich-Grüber-Platz – heute Sitz des Finanzamtes und der Geschäftsstelle der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten – befand sich von 1938 bis 1945 der Sitz der ‘Inspektion der Konzentrationslager‘ (IKL). Von Oranienburg aus wurde hier das gesamte System der Konzentrationslager verwaltetet und gesteuert. Im Mittelpunkt der neuen Dauerausstellung steht der umfassende bürokratische Apparat, den die IKL entwickelte, um auf grauenvolle Art über die KZ-Häftlinge zu herrschen und um Schulung, Besoldung und Ausstattung des Lagerpersonals auszugestalten.
Der Multi-Touch-Tisch ist das Kernstück der Ausstellung. Hier können die Besucher*innen unterschiedliche Dokumente betrachten und entschlüsseln. Die Merkmale und Kennzeichen, vom Aktenzeichen über Stempel bis hin zu Anmerkungen und Unterschriften, werden so erkennbar gemacht, erläutert und kontextualisiert.
Die Ausstellung ist montags, donnerstags und freitags jeweils von 9.00 bis 12.00 Uhr sowie dienstags von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen:
Website der Gedänkstätte Sachsenhausen: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (sachsenhausen-sbg.de)
Berichterstattung in den Medien über die Ausstellung: Berlin & Brandenburg: KZ-Gedenkstätte zeigt "Verwaltung als Verbrechen" - n-tv.de