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29.1.2021
Um Wissen erfolgreich zu vermitteln, werden komplexe Sachverhalte in Schulbüchern und digitalen Lernumgebungen häufig mit Text und Bild dargestellt. Während die Wirksamkeit von Text-Bild Kombinationen bereits gut erforscht ist, gibt es kaum Erkenntnisse darüber, wie diese beiden Elemente verarbeitet werden. Dieser Forschungslücke widmet sich Dr. Anne Schüler, stellvertretende Leiterin der AG Multiple Repräsentationen am Leibniz-Institut für Wissensmedien in einem neuen Projekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird und im Januar an den Start ging.
Die empirische Forschung zeigt, dass die Kombination aus Text und Bild häufig zu besseren Lernergebnissen führt als die alleinige Textdarbietung. Erklärt wird das damit, dass Lernende aktiv relevante Informationen auswählen und diese mental verknüpfen. Bisherige Forschungsergebnisse lassen jedoch vermuten, dass noch weitere kognitive Prozesse beim Lernen mit Text und Bild eine zentrale Rolle spielen könnten, wie etwa die Validierung und Reaktivierung von Informationen. Der sogenannte Validierungsmechanismus prüft, ob die stattgefundene Verknüpfung von Text- und Bildinformation vor dem Hintergrund von allgemeinem Weltwissen und dem konkreten Kontext sinnvoll ist. Der Reaktivierungsmechanismus hingegen reaktiviert Informationen, die sich aktuell nicht mehr im Arbeitsgedächtnis befinden, die aber zur Herstellung von Zusammenhängen benötigt werden. Typischerweise sind diese beiden kognitiven Prozesse passiver Natur, laufen also automatisch ab. Das Forschungsteam um Dr. Anne Schüler will daher künftig überprüfen, ob solche automatischen Reaktivierungs- und Validierungsprozesse auch beim Lernen mit Text-Bild-Kombinationen stattfinden.